DAS VORWORT Ich habe das Buch »Im Westen nichts Neues« erstens gewählt, weil ich ein Liebhaber von Kriegsbüchern bin. Eigentlich dachte ich dass es über den 2. Weltkrieg handeln würde, aber schon schnell entdeckte ich, dass es über den 1. Weltkrieg handelte. Es hat mir am besten von alle Kriegsbüchern gefallen die ich bis jetzt gelesen habe. Und das ist auch nicht so überraschend, weil, und das ist das zweite Motiv, dieses Buch eines der sensationellsten Erfolgsbücher der deutschen Literatur überhaupt ist; und dann muss man so ein Buch einfach lesen. Was mir am Buch am besten gefallen hat ist der sachliche, dann und wann selbst zynische Stil des Autors. Desweiteren ist auch die Geschichte ansich einfach Klasse. DER AUTOR Erich Maria Remarque (Pseudonym für Erich Paul Remark) wurde am 22. Juni 1898 in Osnabrück geboren. Den Zweitnamen `Maria` verwendet er erstmals nach den Erfolgen als Lyriker im November 1922, die Französisierung seines Namens zwei Jahre später in Berlin. Er kam 1916 als Kriegsfreiwilliger von der Schulbank an die Front und wurde mehrere Male verletzt. Im Oktober 1918 wurde er entlassen und 1919 wurde er Lehrer. Doch die Erinnerungen an den Krieg waren zu gross um unbeschrieben liegen gelassen zu werden. Er sah nicht ein wozu er den Kindern Rechnen beibringen musste, wo man sie doch besser auf dass Leben vorbereiten sollte. Er nahm verschiedene Stellen an. Er versuchte sich als Buchhalter, Kaufmann, Grabstein- und Denkmalpfleger, bis er 1924 als Sportredakteur bei »Sport im Bild« arbeitete. Unterdessen hatte er geheiratet. 1927 schrieb er in Berlin in sechs Wochen den Roman »Im Westen nichts Neues«, der 1929 erschien. Bereits 1930 wurde das Buch verfilmt. 1931 erschien sein dritter Roman »Der Weg zurück«. Mit seinen Antikriegsromanen stiess er bei der immer stärker werdenden NSDAP auf keine Freunde. Diese Partei beschleunigte u.a. Remarques Ausreise in die Schweiz, die 1933 erfolgte. Im selben Jahr wurden seine Bücher öffentlich verbrannt. Es führte soweit, dass man ihm 1938 die deutsche Staatsbürgerschaft entzog. Während des Krieges lies er sich in den Vereinigten Staaten nieder, wo er 1947 amerikanischer Staatsbürger wurde. Inzwischen hatte er »Drei Kameraden«, »Liebe Deinen Nächsten« und »Arc de Triomphe« geschrieben. Er genoss das Leben der »High-Society« in vollen Zügen und pflegte den Kontakt zu seinen Freunden, wozu auch Marlene Dietrich gehörte. Ab 1951 pendelte er zwischen New York und seiner Villa Porto Ronco (Tessin). Seit seiner Ausreise war Remarque nie wieder in Osnabrück gewesen, obwohl ihm die Stadt nach wie vor am Herzen lag. Zwischen 1952 und 1957 schrieb er drei weitere berühmte Romane, bevor er 1958 das zweite Mal heiratete. 1968 arbeitete er an seinem letzten Roman »Schatten im Paradies«, der erst nach seinem Tod erschien. Remarque starb am 25. September 1970 nach langem Herzleiden im Krankenhaus von Locarno. Es fällt dem Leser leicht anzunehmen, dass der Inhalt des Buches keine Autobiographie ist. Und doch ist es so. Remarque gehörte zwar zu der Generation, `die vom Krieg zerstört wurde - auch wenn sie seinen Granaten entkamen\', aber die Schicksale von Paul Bäumer und seinen Kameraden waren nicht seine. DIE STRÖMUNG / GATTUNG Dieser Antikriegsroman ist ein typisches Beispiel für ein Buch aus der Neue Sachlichkeit, weil es das Leid und das Elend sehr schonungslos darstellt. Manche Vorfälle sind mit sehr dürren Worten dargestellt, so wie folgendes: Ich sehe einen von ihnen in einen spanischen Reiter stürzen, das Gesicht hoch erhoben. Der Körper sackt zusammen, die Hände bleiben hängen, als wollte er beten. Dann fällt der Körper ganz weg, und nur noch die abgeschossen Hände mit den Armstümpfen hängen im Draht. (S.93) und: Neben mir wird einem Gefreiten der Kopf abgerissen. Er läuft noch einige Schritte, während das Blut ihm wie ein Springbrunnen aus dem Hals schiesst. (S.94) Diese zwei Stellen sind so nüchtern in den Text eingebaut, dass es den Vorfall noch realistischer macht. Und gerade das kennzeichnet ein typisch den `Neue-Sachlichkeit-Stil`. DER AUFBAU Das Buch hat Zwölf numerierte Kapitel ohne Titel. Es ist in der Ich-Perspektive geschrieben, wobei die Ich-Person Paul Bäumer ist. Alles wird mit den Augen dieses Neunzehnjährigen gesehen, der ein Jahr davor noch ein ahnungsloser Schüler ist gewesen. Es gibt viele verschiedene Handlungsorte und die Szenen dauern darum auch nicht sehr lange. Die Geschichte wird eigentlich chronologisch erzählt. Nur gibt es dann und wann einige Rückblenden, hauptsächlich am Anfang des Buches in der Ruhestellung hinter der Front, wo Paul sich zurückerinnert an seine Schulzeit. DER TITEL Der Titel »Im Westen nichts Neues« zielt auf den Tag, an dem Paul stirbt. Nachdem Kat gestorben ist, fällt auch Paul als Letzter der Gruppe kurz vor Ende des Krieges. Er fiel im Oktober 1918, an einem Tag, der so ruhig und still war an der ganzen Front, dass der Heeresbericht sich nur auf den Satz beschränkte, im Westen sei nichts Neues zu melden. (S.228) Das Buch hat auch ein Motto, das lautet: Dieses Buch soll weder eine Anklage Noch ein Bekenntnis sein. Es soll nur den Versuch machen, Über eine Generation zu berichten, Die vom Kriege zerstört wurde - Auch wenn sie seinen Granaten entkam. Der Autor meint hiermit, dass das Leben der Jugend zerstört ist durch die grässlichen Ereignisse des 1. Weltkriegs. Auch wenn sie den Krieg überlebt hätte, wäre ihr weiteres Leben zerstört. DIE CHARAKTERISIERUNG Jetzt folgen einige Charaktere, einige wichtige und einige weniger wichtige Charaktere: Paul Bäumer Die erste Figur, mit der man es im Buch zu tun bekommt, ist Paul Bäumer. Er ist die Figur, die durch das Buch führt und durch dessen Sicht die Erlebnisse einer Gruppe deutscher Soldaten im 1. Weltkrieg erzählt wird. Seine Mutter leidet an Krebs, und er hat Kommunikationsschwierigkeiten mit seinem Vater, dessen Betrachtungsweise des Krieges nicht mit der Pauls übereinstimmt. Auch Paul war anfangs einer der vielen Rekruten, die voll Begeisterung in den Krieg zog. Seine gesamte Klasse wurde durch den Lehrer Kantorek angesteckt von der Euphorie, die eine ganze Nation mitriss und an die Front trieb. Kropp, der Denker der Gruppe, zitiert Kantorek: Wir wären die eiserne Jugend. (S.20) und Paul denkt dabei: Ja, so denken sie, die hunderttausend Kantoreks! Eiserne Jugend. Jugend! Wir sind alle nicht mehr als zwanzig Jahre. Aber jung? Jugend? Das ist lange her. Wir sind alte Leute. (S.20) und: Wir sind keine Jugend mehr. () Wir sind Flüchtende. Wir flüchten vor uns. Vor unserem Leben. (S.74) Der Tod als Soldat war ein ehrenhafter Tod, und was wird ein Neunzehnjährige lieber wollen als ein Leben als Held. Wer etwas auf sich hielt, musste diese Phase durchlaufen, um danach im Leben und auch vor sich selbst etwas darstellen zu können. Auf dem Schlachtfeld jedoch merkt er, dass Krieg nicht so ist, wie er es sich aus den Erzählungen seines Lehrers vorgestellt hat. Soldaten sind dort keine Helden, und dort kämpft man auch nicht um Ehre, sondern ums Überleben. Ihm wird klar, dass er eigentlich nie richtig wusste, was Krieg wirklich bedeutet. Im Bombenhagel und Trommelfeuer, eingepfercht in Schützengräben, existiert nichts als Angst. Es ist diese Angst, die Paul auf dem Schlachtfeld einen fast tierischen Überlebensinstinkt verleiht. Es ist der Instinkt des Tieres, der in uns erwacht, der uns leitet und beschützt. (S.48) und: Genau wie wir zu Tieren werden, wenn wir nach vorn gehen, weil es das einzige ist, was uns durchbringt, so werden wir zu oberflächlichen Witzbolden und Schlafmützen, wenn wir in Ruhe sind. (S.113) Er lernt, mit dieser Angst zu leben, und handelt wie jeder im Lager: Er denkt einfach nicht mehr darüber nach, da er sonst daran zugrunde gehen würde. Im Angesicht des Todes entsteht zwischen den Soldaten eine intensive Kameradschaft, die Paul stützt. Besonders durch die Freundschaft mit Katczinsky (Kat) wird Pauls Wille zum Überleben gestärkt. Seine Kameraden verstehen ihn besser als alle anderen, da sie das gleiche durchmachen wie er. Vor ihnen muß er sich nicht entschuldigen, wenn er über den Tod eines Kameraden Witze macht. Der Krieg wird für Paul zu einer anderen Welt, die er mit der normalen Welt, seinen Eltern und seiner Heimat, nicht mehr vereinbaren kann. Auf einem Heimaturlaub merkt Paul, dass das Familienleben für ihn zur Qual wird. Was ist Urlaub? Ein Schwanken, das alles nachher noch viel schwerer macht. (S.144). Seine Erfahrungen im Krieg haben ihn so sehr verändert, dass er sich eine Welt ohne ihn nicht mehr vorstellen kann. Erst kann er das nicht akzeptieren: () Du Leben von früher, -du sorgloses, schönes -nimm mich wieder auf. (S.139) Aber später muss er akzeptieren das er sich verändert hat: Ich kann nicht zurückfinden, ich bin ausgeschlossen. (S.139) Aber auch sein Heimaturlaub hat ihn verändert: Ich war ein Soldat, und nun bin ich nichts mehr als Schmerz um mich, um meine Mutter, um alles, was so trostlos und ohne Ende ist. (S.148) Er schliesst daraus auch: Ich hätte nie auf Urlaub fahren dürfen. (S.148) Er ist fast erleichtert wieder zu Hause an der Front zu sein. Nichtsdestoweniger sieht er den Krieg schon lange als einen sinnlosen Krieg, der nichts mehr mit den Kämpfen fürs Vaterland zu tun hat. Gegen Ende des Krieges ist es nur noch ein sinnloses Abschlachten von Rekruten ohne Erfahrung, die ohne Grundausbildung aufs Schlachtfeld an die Front getrieben werden. Unser Wissen vom Leben beschränkt sich auf den Tod. (S. 207) Auch alle Kameraden Pauls bis auf Kat sind bereits tot. Das Leben kurz vor Ende des Krieges ist für Paul unerträglich. Hin und her gerissen zwischen Tod und dem sich nähernden Frieden ist Kat Pauls einzige Stütze. Als Kat plötzlich durch einen Granatsplitter stirbt, stirbt für Paul auch der Überlebenswille: Er fällt, und der Tod ist für ihn eine Erlösung, aber es ist auch das Schicksal unzähliger anderer Soldaten. Besonders deutlich wird das am Schluss, als klar gemacht wird, dass das Schicksal von einzelnen nicht zählt; an dem tragischen Tag des Todes von Paul Bäumer wird lediglich vermerkt: Im Westen nichts Neues. HimmelstoßM Himmelstoß ist ein kleiner Unteroffizier und bildet Rekruten aus. Er ist sozusagen in einer Machtposition, welche er auch ausnutzt. Es macht ihm Spaß, Rekruten zu schinden. Er verlangt Respekt von seinen Rekruten. Diesen bekommt er auch, denn ein Kompanieführer hat Macht und kann daher seinen Willen durchsetzen; er wird nicht getadelt. Er war jedoch nicht immer so ein Schinder. Im Zivilberuf ist er Briefträger, und als dieser war er ein bescheidener Mensch. Erst die Uniform hat ihn so verändert; er ist ein anderer Mensch geworden. Er bildet zwar Rekruten für die Front aus, aber er war selbst noch nie dort. Er gehört zu den Menschen, die denken, der Krieg sei etwas Großartiges. Als er dann an die Front geschickt wird, erfährt er, wie hart der Kampf ums Leben wirklich ist und dass es nur noch darum geht, sein eigenes Leben zu retten. Wenn er an die Front kommt, will er sich drücken, aber wenn ein Leutnant ihn ruft, ist er wieder der Held. Daraus zeigt sich seine Feigheit, wenn es um sein eigenes Leben geht.
Het boekverslag gaat verder na deze boodschap.
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REACTIES
1 seconde geleden
M.
M.
Hoi Benjamin,
Ik vindt je uitreksel van Im Westen nichts Neues ech hartstikke goed. Ik moet het boek nu lezen voor duitse les en vindt het erg interessant. Jouw uitreksel heeft me gedeeltelijk geholpen met het snappen van bepaalde Scenes. Echt goed gedaan.
Groetjes,
Madz
20 jaar geleden
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